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Leben im Gewahrsein - Der Weg

Wanderweg

 

Wir machen uns bewusst, was wir da mit uns tun und mit unseren Kindern, mit unseren Mitmenschen, mit den Kollegen, mit den "Fremden" auf der Straße.

Wie aber können wir uns das bewusst machen?

Wir können versuchen, im Gewahrsein zu leben. Das heißt, wir empfangen das, was auf uns zukommt, indem wir nicht hören, was draußen ist, sondern ein Geräusch in uns hineinfallen lassen, ohne irgendetwas damit zu tun. Wir beurteilen nicht, ob es uns gefällt oder nicht gefällt. Ebenso verfahren wir mit dem, was in unsere Augen hineinfällt, überhaupt mit allen unseren Sinnen. Wir beobachten, was unsere Sinne wie eine Empfangsantenne aufnehmen wollen.

Wir beurteilen nicht, bilden keine Meinung, vergleichen nicht.

Die Schwierigkeit ist, dass wir glauben, unsere angelernten Muster und Konzepte, die wir in die Welt hinaustragen, seien die Wahrheit. Wir sind ständig im Kopf, haben unseren Körper nur, um den Kopf zu tragen von Termin zu Termin, von Verpflichtung zu Verpflichtung, von Meinung zu Meinung, von Gedanke zu Gedanke. Und wir glauben, dass wir das sind. Und der andere Mensch glaubt das mit seinen "Wahrheiten" genauso.

 
Und wer verteidigt seine Wahrheit nicht?

 

Differenzen sind da vorprogrammiert, wenn wir unser Handeln nicht durchschauen und davon ablassen.

Wir sehen uns nicht selbst!!!

Wie finden wir da heraus?

Labyrinth

Der Weg ist einfach und schwierig zugleich, wie in einem Labyrinth.
Nur, wir müssen ihn gehen wollen!

Das Zauberwort heißt "Innehalten"

Innehalten bedeutet, dass wir unsere Gefühle erst einmal wahrnehmen, uns ihrer gewahr werden, dann zulassen und schließlich sie fragen, was sie uns zeigen wollen. Wir gehen in unsere Gefühle hinein. Wenn also eine Situation uns zu Ärger, Wut, Neid, Trauer, aber auch Freude und Erfüllung, Mitgefühl usw. führt, dann gehen wir diesem Gefühl nach, das gerade da ist, und schauen, was es mit uns macht. Wir schauen nicht zu dem Ereignis, das das Gefühl ausgelöst hat. Danach wird unsere Handlung anders ausfallen.

Wie kann das eingeübt werden?

Innehalten heißt, bei sich bleiben, sich in seinem Inneren aufhalten, nicht außer sich zu sein.
Dazu schreibt Johannes Tauler:

Wenn der Mensch in der Übung der inneren Einkehr steht, hat das menschliche Ich für sich selbst nichts.
Das Ich hätte gerne etwas,
und es wüsste gerne etwas
und es wollte gerne etwas.

Bis dieses dreifache "Etwas" in ihm stirbt,
kommt es den Menschen gar sauer an.
Das geht nicht an einem Tag
und auch nicht in kurzer Zeit.
Man muss dabei aushalten,
dann wird es zuletzt leicht und lustvoll.

Und wieder stellt sich die Frage:
Wollen wir  diesen beschwerlichen Weg gehen? Wenn wir uns dafür entscheiden, dann sollten wir uns einen erfahrenen Begleiter suchen, jemanden, der diesen Weg schon lange geht und wirklich begleiten kann.